Der Einschlag eines Himmelskörpers hinterlässt viele Spuren. Verschiedene davon sind nur in Verbindung mit anderen Hinweisen beweiskräftig.
Doch es gibt auch Merkmale, die ganz eindeutig sind, weil sie nur durch einen Impakt erzeugt worden sein konnten! Schauen wir uns die folgende Liste einmal genauer an: |
Hinweismerkmale:
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Beweisende Merkmale
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Doppelgänger / Verwechslungen
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Erläuterungen zu Hinweismerkmalen |
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Krater-Kreisform |
Eine kreisförmige, auffällige Geländeform, in der Mitte talförmig eingesenkt, vielleicht mit erhöhtem Rand oder mit Zentralhügel liefert wohl den ersten Hinweis auf einen möglichen Impakt. Aber, zwingend ist dies natürlich nicht. Für solche geologischen Formen kommen auch andere Ursachen in Frage:Ein Vulkanausbruch (Maar, siehe Bild rechts) Der Einsturz einer Höhle (= Doline, nur kleinere Kreisformen) Erosionsvorgänge Verborgene vulkanische Ursachen (Siehe Lakkolithentheorie und Explosionstheorie:
Entstehungstheorien ) |
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Auswurfmassen |
Auch das Vorkommen von Auswurfmassen ist kein wirklich eindeutiges Merkmal eines Impakts. Jedoch kann die Analyse der ausgeworfenen Gesteine den Impaktverdacht verdichten, wenn die Auswurfmasse nicht vulkanisch sind (Tuff, Magma, Basalt), sondern ausschließlich aus Trümmern des Deck- und Untergrundgesteins bestehen. |
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Zerstörung von Gestein |
Die Zerstörung von Gestein bedarf ebenfalls einer genauen Untersuchung. Dem Fachmann werden dadurch weitere Hinweise auf die Entstehungsursache geliefert, denn die Gesteinszerstörungen durch einen Impakt unterscheiden sich erheblich von denen, die ein Vulkan hervorruft.
Das Foto zeigt den Ausschnitt eines Steinbruchs an der Kraterwand des Steinheimer Beckens mit Trümmern, verschobene Gesteinen und Brekzien. |
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Zentralhügel oder inner Ring |
Das Auftreten eines Zentralhügels (uplift) ist ein Merkmal eines sogenannten komplexen Meteoritenkraters. Nur bei bestimmten Untergrundgesteinen, Meteorgrößen und vermutlich auch Geschwindigkeiten des Himmelskörpers entsteht ein Zentralhügel. Oft ist ein Zentralhügel auch durch Erosion mehr oder weniger abgetragen. Wenn er also noch sichtbar ist, dann könnte es sich um einen 'jüngeren' Meteoritenkrater handeln. Nur Krater mit Durchmessern um 3km weisen üblicherweise Zentralhügel auf. Deutlich kleinere oder größere Krater nicht. Das Ries z.B. hat keinen Zentralhügel, sondern eine zentrale Sekundär-Ringstruktur.
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Geophysikalische Unregelmäßigkeiten |
Ein einschlagender Himmelskörper hinterlässt ganz charakteristische Veränderungen im Gesteinsuntergrund, die sich durch spezielle Messmethoden nachweisen lassen. Es sind dies Die geophysikalischen Unregelmäßigkeiten dienen bevorzugt dazu, Krater aufzuspüren, die gar nicht mehr sichtbar sind, weil sie erodiert oder durch nachfolgende tektonische Vorgänge überdeckt wurden. Bei sichtbaren Kratern erlauben diese Messungen die unterirdische Ausdehnung und Form des Kraters sichtbar zu machen. |
Weitere Merkmale |
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Weitere Merkmale |
Tektite, geschmolzene Gesteinsgläser, bestehen zu über 70% aus SiO2. Sie werden auch Glasmeteorite genannt. Ihre Herkunft wird sehr kontrovers diskutiert. Vieles deutet darauf hin, dass ihre Entstehung mit dem Einschlag großer Meteoriten zusammenhängt, da ihr Alter häufig dem von nahen (teilweise auch weit entfernten) Meteoritenkratern gleicht. Man vermutet in diesen Fällen, dass Grundgestein (der Erde) durch den Einschlag aufgeschmolzen und weggeschleudert wurde, weswegen die Form in vielen Fällen auf die Erstarrung flüssiger Materie im Luftflug hindeutet. Die in Böhmen und Mähren (Tschechien) gefundenen Tektite werden Moldavite genannt und könnten mit dem Rieseinschlag zusammenhängen. Es wird auch für möglich gehalten, dass (manche?) Tektite meteoritisches Material sein könnten. Die Bentonite (nach Fort Benton/Montana/USA) bezeichnet man auch als Mikro-Tektite. Es sind ehemalige Schmelztröpfchen, die sich durch Verwitterung in das Tongestein Montmorillonit gewandelt haben. |
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Reutersche Blöcke |
Reutersche Blöcke in Metergröße bestehen aus Malmkalk. Man findet sie südlich vom Ries in teilweise sehr großer Entfernung. Da sie über 135 Millionen Jahre alt sind und in viel jüngeren Ablagerungen des Tertiär aus Rieszeit eingebettet sind, deutet man sie als Auswurfgestein vom Ries. Die Meinungen darüber sind jedoch nicht einheitlich, weil sie auch in viel größerer Entfernung gefunden werden, als plausibel ist. Vielleicht ist die Vermutung zutreffend, dass in jener Zeit, außer im Ries und bei Steinheim, noch weitere Meteoriten (eines Schauers) hier in Mitteleuropa niedergingen, z.B. im Bodensee. |
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Geschockte Fossilien |
Geschockte Versteinerungen des Jura. Belemniten und Ammoniten, die durch die Stoßwellen des Einschlages zerbrochen, teilweise zueinander verschoben und wieder verbacken sind. |
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Irrungen |
Heute weiß man so viel über Impakte, dass man die Entstehungsursache einer Kraterstruktur eindeutig klären kann. Früher, und ganz besonders beim Steinheimer Becken, gab es viele Irrungen und Wirrungen bei der Deutung der Herkunft. Das lag einfach daran, dass man die heutigen Erkenntnisse erst mühsam erarbeiten musste. Die Geschichte der Entstehungstheorien des Steinheimer Beckens können Sie nachverfolgen bei:
Entstehungstheorien |
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Doppelgänger von Strahlenkegeln |
Um Strahlenkegel eindeutig zu identifizieren, werden hier einige Gesteine gezeigt, die leicht mit Strahlenkegeln
verwechselt werden können. 1. Tutenmergel (Nagelkalk) |
Bild 1: Tutenmergel Einzelkegel |
Bild 2: Tutenmergel Einzelkegel: Feinstrukturen |
Tutenmergel teilen sich zwei verschiedene Eigenschaften mit Strahlenkegeln: Sie sind auch als mehr oder weniger komplette einzelne Kegel zu finden und die Feinstruktur an der Kegelmantelfläche ist der von Strahlenkegeln oft täuschend ähnlich. Tutenmergel haben mit Impaktereignissen jedoch nicht das geringste zu tun. Es sind Produkte geologischer Prozesse, wie sie in vielfältiger Weise auftreten (Diagenese = Gesteinsbildung aus Sedimenten durch unterschiedliche Prozesse). Tutenmergel bilden sich nach der Verfestigung von Sedimenten bei (geologisch gesehen) eher niedrigem Druck. Eine eindeutige Unterscheidung zu Strahlenkegeln ist aber leicht möglich, weil sie nicht auf eine Ebene beschränkt sind. Ihr Aufbau ähnelt eher Kristallen. Trägt man ein Stück der Oberfläche ab, erscheinen stets weitere, gleichartige Strukturen. Strahlenkegel-Muster dagegen befinden sich stets nur auf der Oberfläche. Wird dieses zerstört, tritt nur das unstrukturierte Trägermaterial in Erscheinung. Ein weiteres Merkmal von Tutenmergel sind die horizontalen Streifen, die quer zu den Strahlenkegeln ähnelnden Strukturen verlaufen (Bild 1). Bei genauerer Betrachtung kann man auch auf Bild 2 diese Streifen wahrnehmen, wenn auch nur sehr schwach ausgeprägt. (zum Vergrößern der Bilder: Mausklick ins Bild, zum Verkleinern Seite neu laden) Die beiden abgebildeten Tutenmergel stammen aus dem Steinheimer Becken. Das bedeutet, sie können an denselben Lokalitäten wie Strahlenkegel gefunden werden. Die ausführlichen Erläuterungen zu den Positionen 2-4 werden gerade bearbeitet! |
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2. Harnisch (Harnischstriemung) 3. Muschelbrüche 4. Schockrisse |
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